Zu den Themen „Die Bibel auslegen und verstehen“ sowie Glaube und Denken / Apologetik erscheinen immer wieder hilfreiche Bücher (auch auf Deutsch). Etwas vernachlässigt wird dabei m.E. ein Publikum, das nicht die Zeit oder auch nicht das Interesse hat, umfangreiche Bücher dazu zu lesen.[1] So ist es zu begrüßen, dass in einer auf fünf Bände angelegten Reihe in einem überschaubaren Rahmen auf wesentliche Themen rundum die Bibel eingegangen wird. Die letzten beiden Bände sind mit den Titeln „Gut leben“ und „Verbindlich glauben“ geplant.
Der erste Band „Die Bibel ist Gottes Wort“ hat nun zum Hintergrund, dass die Wahrheit der Bibel in der Geschichte immer wieder angegriffen wurde. Die Bibel wurde von nicht wenigen gehasst, verboten oder verbrannt – und doch ist ihre Botschaft bis heute lebendig. In guten wie in schlechten Zeiten. Für jeden persönlich und für ganze Völker.
In der Gesellschaft, in der Schule oder auf der Universität wird vieles gegen ihren Wahrheitsgehalt und ihre Bedeutung vorgebracht. So ist es gut, dass das Büchlein Die Bibel ist Gottes Wort in einem überschaubaren Rahmen auf wesentliche Themen rundum die Bibel eingeht. „Die Beiträge in diesem Buch zeigen die Wirkung der Bibel im Leben einzelner Menschen, aber auch ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Gleichzeitig werden Hilfen zum Umgang mit der Bibel gegeben, und es wird ihre absolute Zuverlässigkeit und Aktualität gezeigt“ (Vorwort). Konkret sind das z.B. die Themen Wirkungsgeschichte; Jesus und die Bibel; Tipps zum Umgang mit der Bibel; Hinweise, warum die Bibel Gottes Wort ist; sogenannte „Widersprüche“ in der Bibel; Tipps zur Auslegung der Bibel; ethische Verbindlichkeit der Bibel; archäologische Funde zur Bibel und Menschen, die zur Verbreitung der Bibel beigetragen haben.
In dem zweiten Band der Reihe „Die Bibel verstehen und auslegen“ geht es primär um zentrale Auslegungsaspekte, z.B. Sprache und Schrift; Kontext; Parallelstellen und Parallelworte; Auslegung des Alten Testamentes; geschichtliche / kulturelle Dimension; Wunder und Anwendung. Außerdem sind einige persönlich Ratschläge von Einzelpersonen abgedruckt.
Der dritte Band „Vernünftig glauben“ ist kürzlich erschienen. Folgende Themen sind zentral: Gibt es Wahrheit? Wieso soll man der Bibel glauben? Was wissen wir über Jesus? Bringt Religion nicht nur Gewalt? Widerspricht die Wissenschaft dem Glauben? Ist das Christentum intolerant und diskriminierend? Wie passen Gott und Leid zusammen? Kann man ohne Gott gut sein? Was hat es mit Gottes Zorn und mit der Hölle auf sich? Zwischendurch sind neun Kurzbiografien bekannter Apologeten abgedruckt.
Im Vorwort wird betont: „Die in diesem Buch vorgestellten Verteidiger des christlichen Glaubens waren sich bewusst, dass die rein rationale Argumentation, mit der gegen … Einwände vorgegangen wird, kaum zur Bekehrung eines Ungläubigen oder Atheisten führen wird. Dennoch hielten sie alle apologetische Arbeit für zentral“. Der Grund sei z.B., dass Apologetik als Wegbereiter für die Verkündigung des Evangeliums diene und ein Klima schaffe, in dem der Glaube an Gott wachsen könne und verständlich werde. Zu ergänzen ist noch, dass Christen durch Apologetik im Glauben gestärkt werden und gute Antworten auf kritische Thesen z.B. in Gesellschaft, Schule und Universität bekommen können.
Die Bücher sind sehr gut gegliedert, übersichtlich gestaltet und die Sprache ist verständlich – auch wenn für einzelne Themen selbstredend ein gewisses sprachliches und gedankliches Niveau vorausgesetzt wird. Sie eignen sich sowohl für interessierte Jugendliche als auch für Fachleute, da auch diese noch den einen oder anderen neuen Impuls bekommen können. Zudem wird das Evangelium verständlich erklärt. Hilfreich wäre eine ausführlichere Literaturauswahl (inkl. Websites).
Insgesamt kann man Verlag, Herausgeber und Autoren für diese Reihe danken und ihr eine große Verbreitung wünschen.
Jochen Klein
[1] Rezensionen und kurze Aufsätze zu diesen Themen sind z.B. auf denkendglauben.de (auch auf Instagram) zu finden.
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