John Lennox war Professor für Mathematik und Wissenschaftsphilosophie am Green Templeton College der Universität Oxford. In Deutschland wurde er durch seine Bücher über Glaube und Wissenschaft sowie moderne Denkvoraussetzungen bekannt. Ebenso sind auf Deutsch umfangreiche Bücher über Daniel und Josef erschienen.

Wie in diesen Büchern stellt der Autor auch im vorliegenden über Abraham die Hauptperson in einen großen Zusammenhang. Die Einleitung macht zunächst die herausragende Bedeutung Abrahams für die Menschheitsgeschichte deutlich – Milliarden von Menschen führen ihre religiöse Abstammung auf ihn zurück. Der biblische Bericht über ihn und seine Nachkommen ist daher ein wesentlicher Teil der Welt- und Heilsgeschichte.

Lennox erläutert Struktur und innere Entwicklung des 1. Buches Mose und fasst in der Einleitung auch dessen Hauptabschnitte zusammen. Danach legt er 1. Mose 10 bis 25,11 systematisch in fünf Hauptkapiteln aus. In den beiden Anhängen wird ein Überblick über die Geschichte Israels und über das Reden Gottes gegeben. Es folgen eine Bibliographie, ein Bibelstellenregister, ein Namen- und Sachregister und schließlich 227 Endnoten. Das Buch ist übersichtlich gegliedert und eignet sich auch gut zum Nachschlagen. Eine Komplettlektüre ist sehr zu empfehlen, erfordert aber bei den zum Teil sehr detaillierten Ausführungen auch zu Nebenthemen einige Energie.

Sprachlich ist der Text verständlich, und die Einbeziehung historischer, kultureller, archäologischer, philosophischer und historischer Aspekte macht das Buch zu einem abgerundeten Werk. Ein weiteres Verdienst ist es, dass viele Anwendungen und Bezüge zu heute hergestellt werden. So behandelt der Autor etliche zeitlos wichtige Themen der Menschheit beispielhaft und zieht hilfreiche und glaubensstärkende Schlussfolgerungen, wodurch wir auch viel für unseren Alltag als Christen lernen können.

T. Kendall hält dieses Buch für das bedeutendste, das bisher über das Leben Abrahams geschrieben wurde, und fügt hinzu: „Es ist ein apologetisches Meisterwerk und gleichzeitig eine Stärkung des persönlichen Glaubens des Lesers; denn es weckt den Wunsch, auch so ein Freund Gottes zu werden, wie Abraham es war.“

Es handelt sich alles in allem also um ein empfehlenswertes Buch.

Jochen Klein