Das Buch des Propheten Hesekiel (= Gott stärkt) trägt den Namen seines Verfassers. Er stammte wie Jeremia aus dem priesterlichen Geschlecht Aarons und wurde bei der zweiten Wegführung des Volkes Juda im Jahr 597 v.Chr. nach Babel gebracht. Seine Frau starb bei der Eroberung Jerusalems. In Babylonien besaß er ein eigenes Haus. Dort besuchten ihn die Juden mehrmals, da er hohes Ansehen bei ihnen genoss.
Das Buch Hesekiel ist das dritte in der Reihe der sogenannten vier großen Propheten. Inhaltlich weisen die Prophezeiungen Hesekiels große Übereinstimmung mit denen Jeremias auf. Beide rufen dem von Gott abgefallenen Volk seinen traurigen Zustand ins Gedächtnis, beide sagen den Untergang des Reiches Juda und die Zerstörung Jerusalems, aber auch die Wiederherstellung im Tausendjährigen Reich voraus.
Im Gegensatz zu Jeremia ordnet Hesekiel seine Weissagungen in übersichtlicher Form an. Der erste Teil zeigt den Zustand des Volkes, der zu seiner Verwerfung führte (Hes 1–24). Danach kündigt Hesekiel die Gerichte über die Nachbarvölker an (Hes 25–32). Schließlich folgt im letzten Teil die Vorhersage der endzeitlichen Umkehr des ganzen Volkes Israel (Hes 33–39) und die Beschreibung des tausendjährigen Reiches mit dem Tempel in Jerusalem (Hes 40–48).
An diese Struktur hält sich auch die vorliegende Auslegung, wobei Kapitel 1 und 3 noch jeweils drei Unterkapitel haben. Darin sind dann nochmals kleinere Gliederungseinheiten zu finden, was die Lesefreundlichkeit erhöht. In einer Einführung zu Beginn werden wesentliche Basisinformationen vermittelt.
Der Kommentar geht auf zentrale Aspekte des Buches Hesekiel ein, ist verständlich geschrieben und enthält über 800 Fußnoten, in denen vorwiegend Bibelstellen angegeben werden, zum Teil aber auch Zusatzinformationen enthalten sind. Es werden viele biblische Prinzipien herausgearbeitet, die man dadurch auch in anderen Zusammenhängen besser verstehen kann. Die Anwendungen für Christen sind ebenfalls oft sehr hilfreich, muten manchmal aber auch etwas weit hergeholt an (evtl. wegen ihres schlaglichtartigen Charakters).
Insgesamt kann die Lektüre nur empfohlen werden, auch weil die Autoren es gut verstehen, die Botschaft der 48 zum Teil langen Kapitel gut zu verdichten, zu erklären und anzuwenden.
Jochen Klein
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