Woher bekommt eigentlich etwas Bedeutung? Diese Frage mag uns recht banal anmuten. Sie ist es aber nicht, denn schon lange haben sich Schriftsteller und Philosophen überlegt und auch erfahren, was es bedeutet, wenn nichts wichtig ist, also keine Bedeutung hat.
Dass nichts wichtig ist, kann ein Mensch zeitweise meinen, wenn er in einer schwierigen Situation oder einer schlechten Stimmung ist. Diese Auffassung kann aber auch zu einer Grundhaltung werden oder sogar zu einem (künstlerischen) Konzept.
In vielen literarischen Werken spielt die Thematik der Suche nach Sinn oder Bedeutung eine wichtige Rolle, und die Lektüre dieser Werke ist bis in die Gegenwart sehr umstritten. Während einige eine Auseinandersetzung mit diesem Thema gerade für Jugendliche für geboten halten, sehen andere die unverkennbare Gefahr, dass diese massive Schäden davontragen können, wenn ihnen durch die Lektüre die vermeintliche Sinnlosigkeit dieser Welt suggeriert wird. So existiert heute in manchen westeuropäischen Ländern sogar ein Verbot einiger solcher Lektüren im Schulunterricht.
Wohin ein rein auf das Diesseits gerichtetes Denken (auch in Bezug auf Bedeutung) führt, sehen wir in der Bibel im Buch Prediger. Salomo geht auf viele Aspekte des Lebens ein und kommt immer wieder zu dem Ergebnis, dass diese letzten Endes nichtig seien. So z.B. Weisheit, Torheit, Freude, essen, trinken, Häuser bauen, Gärten und Parks anlegen, viele Angestellte beschäftigen, viel Vieh, Gold oder Silber besitzen, Musik sowie noch andere an sich positive Dinge.
Die Frage nach dem Sinn betrifft alle Menschen, aber als Problem taucht sie vermehrt in Gesellschaften auf, in denen die Grundbedürfnisse abgedeckt sind. Das Erkennen der vermeintlichen Bedeutungslosigkeit des Lebens kann unterschiedliche Reaktionen zur Folge haben. Zum Beispiel: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!“ (1Kor 15,32), also alle möglichen sinnlichen Reize bzw. „Genüsse“ auskosten, da es sowieso bald vorbei ist. Oder eben resignieren (s.o.).
Die Botschaft der Bibel dazu ist klar: Der „Schlüssel der Erkenntnis“ (Lk 11,52) liegt nicht im auf die Erde gerichteten Denken, sondern darin, dass man die himmlische Dimension zugrunde legt. So hatten die Pharisäer den Menschen das Wort Gottes vorenthalten und somit diesen Schlüssel weggenommen. Und Salomo formuliert am Schluss des Buches Prediger als Kontrast zu den vergänglichen Dingen die wichtige Bedeutung der Gottesfurcht und des Haltens seiner Gebote.
Unter Berücksichtigung des Neuen Testaments müssen wir also festhalten, dass die Bedeutung des Gläubigen direkt davon abhängig ist, was sein Denken und Handeln mit Gottes Willen oder Prinzipien zu tun hat. Nur das ist es, was Menschen und ihren Taten Sinn verleiht.[1] Und auch nur durch das Für-Gott-Bedeutung-Haben kann unser aller Sehnsucht nach Bedeutung letztlich gestillt werden.
Jochen Klein
[1] Vgl. das Büchlein Sehnsucht nach Sinn auf www.jochenklein.de unter „Bücher und Flyer“.
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