„Ich möchte aber unglücklich bleiben!“
Kann das wirklich jemand gesagt haben – oder sogar gemeint? Ernst war’s bestimmt nicht, denn der war in Berlin auf der „Love‑Parade“.
Mit ihm über 600 000 junge Leute aus aller Welt, die sich drei Tage lang in Trance tanzten. „Glück ist das Ziel aller Tänze“, behauptete jemand. Getanzt wird bis zur Erschöpfung. Ecstasy nimmt man, um den Gefühlsrausch zu verstärken und zu verlängern.
Diese Droge haben viele Sportler nicht nötig, denn: Körpereigene Glückshormone sind in. So zum Beispiel bei Bergsteigern, Freeclimbern oder Bungee‑Springern. Sie verlangen ihrem Körper Höchstleistungen ab und riskieren dabei nicht selten ihr Leben. Die Grenzerfahrungen wirken wie eine Droge. Der Psychologe Hackfort stellt bei nicht wenigen Sportlern Merkmale von Süchtigen fest; im Extremfall könne dies zur Besessenheit führen, vermutet der Wissenschaftler Krebs.
Gesucht werden also Glückserlebnisse. Was aber ist Glück?
„Dafür muß es doch Regeln geben“, hoffen Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen und schließen sich zusammen: Neuropharmakologen, Genforscher, Hirnforscher und Molekularbiologen. Den Schlüssel zum Glücklichsein gilt es zu finden. Die unzähligen Stoffe im menschlichen Gehirn werden deshalb mit immer feineren Methoden analysiert. Dann sollen Wirkstoffe entwickelt werden, die maßgeschneidertes Glück für jedermann liefern.
Maßgeschneidertes Glück für jedermann? Davon wußte der Jugendliche Daniel H. in Passau nichts. Als er sich bei seiner Mutter über die Sinnlosigkeit des Lebens beklagte, war er fünfzehn. Als er vom obersten Stockwerk eines Einkaufszentrums sprang, sechzehn. Mit seiner Freundin und der Clique hatte er in Alkohol und Drogen Glück gesucht. Nicht nur sie fanden es dort nicht, und nicht nur sie sahen nur einen Ausweg: Selbstmord.
Glückserlebnisse, Gefühlsrausch, Grenzerfahrungen und Trance. Erlebnissport, Tänze, Drogen und Alkohol: Oft nur Flucht vor Problemen, Alltagsroutine und Langeweile. Kurzzeitige Verdrängung scheint zwar möglich B eine Zuflucht und eine Tür zum Leben bleibt (wie maßgeschneidertes Glück) eine Illusion. Oder?
„Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden“ (Joh 10,9), sagt Jesus Christus. Dies ist die Voraussetzung zum Glücklichsein in diesem Leben und in dem Leben nach dem Tod.
„Damit sie Leben haben und es in Überfluß haben“ (Joh 10,10), ist er, der Sohn Gottes, vom Himmel gekommen, gestorben und auferstanden. Sein Versprechen gilt für alle Menschen, die zu ihm kommen: „Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ (Joh 6,37). „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben“ (Joh 10,28).
Die Lösung ist also: „Wenn wir unsere Sünden bekennen [– was Sünden sind? Ungerechtigkeit, lügen, stehlen, huren ...], ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit“ (1. Joh 1,9).
Das ist der Weg zum Leben, und das ist der Weg zum Glück. Wer möchte da noch unglücklich bleiben?
Jochen Klein
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