Die Zukunft hat die Menschen schon immer interessiert. Persönlich und allgemein. „Weil die nervöse Welt ... dringend wissen will“,[1] „was die Zukunft bringt, was es mit den Umwälzungen, die er fürs digitale Zeitalter voraussagt, auf sich hat“,[2] fliegt Alvin Toffler, der „gefragteste Futurologe [Zukunftsforscher] der Gegenwart“,[3] +von Kontinent zu Kontinent“.[4] Da „in Zeiten global vernetzter Probleme ... die Zukunft nur gestalten [kann], wer sich früh genug ernste Gedanken über sie macht“,[5] brachte die Zeitschrift Geo ein Geo Extra-Heft heraus. Der Titel: „Das 21. Jahrhundert. Faszination Zukunft“.
Bei Publikationen zu diesem Themenkomplex fällt immer wieder das Stichwort „Endzeit“. Unter diesem Titel veröffentlichte der Berliner Historiker Alexander Demandt ein Buch. Um herauszufinden, was es damit auf sich hat, widmete Der Spiegel diesem Thema eine Titelgeschichte unter dem Slogan: „Endzeit-Angst“[6]. Demandt meint, daß wir auf eine Weltgesellschaft zusteuern und daß es in der heutigen Gesellschaft „eine Reihe von Parallelen zur spätrömischen Zeit“[7] gibt. Er resümiert: „Ich kann mir eine Weltregierung nach diesem Muster [dem des Römischen Reiches] vorstellen“.[8]
Wie wir sehen, machen sich die Menschen heute aus den verschiedensten Gründen Gedanken über die Zukunft, nicht zuletzt deswegen, weil sie erwartungsgemäß existentiell daran teilhaben werden. Auch Paulus äußerte sich über Zukunftsfragen und schrieb an Timotheus, „daß in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden“ (2. Tim 3,1). Er forderte ihn auf, bei allen Schwierigkeiten, die kommen würden, in dem zu bleiben, was er gelernt habe und wovon er völlig überzeugt sei (V. 14). Dieses Wissen hatte nicht spekulativen Charakter wie die vielen Zukunftsprognosen, die sich bis zur Jahrtausendwende zusehends mehren werden,[9] sondern eine feste Basis, die Paulus ihm bescheinigen konnte: „da du weißt, von wem du gelernt hast, und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit durch den Glauben, der in Christo Jesu ist“ (V. 14.15). Das Wort Gottes durch den Glauben an den Herrn Jesus ist es also, was uns, persönlich und allgemein, die richtige Einsicht zu vermitteln vermag. Diese hatte Gott schon Daniel gegeben, der seine außergewöhnliche Weisheit nicht sich selbst zuschrieb, sondern Gott dafür dankte: „Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn Weisheit und Macht, sie sind sein ... Er gibt den Weisen Weisheit und Verstand den Verständigen; er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht“ (Dan 2,20-22). Daniel waren durch Gottes Offenbarung Ereignisse, die in der Zukunft stattfinden sollten, mitgeteilt worden. So z.B. die auf das Babylonische Weltreich, zu dessen Zeit er lebte, nachfolgenden Reiche und deren Charakter. Im Buch Daniel „finden sich mehr als 200 erfüllte Weissagungen über [die] Weltgeschichte“.[10]
Auch durch die „Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muß“ (Offb 1,1), sind wir in der Lage, zu wissen, daß beispielsweise „das Römische Weltreich wieder entstehen [wird], d.h. die westlichen Mächte werden sich wieder zusammenschließen. Die Führung wird in der Hand eines Diktators liegen“.[11]
Wir stellen also fest: Aus der Bibel können wir viel über die Zukunft sowie über deren Bewältigung – auch oder gerade bei globalen und individuellen Problemen – lernen. Das Ziel für unsere persönliche Zukunft wird darin von dem Apostel Paulus auf den Punkt gebracht: „Eines aber tue ich: Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christo Jesu“ (Phil 3,14).
Jochen Klein
[1] Frankfurter Allgemeine Magazin vom 09.02.1996, Nr. 832, S. 3.
[2] Jordan Mejias: „Der Phantast von heute als Realist von morgen: Alvin Toffler“. Ebd., S. 8.
[3] ebd.
[4] ebd., S. 3.
[5] Geo Extra Nr. 1/1995: Das 21. Jahrhundert. Faszination Zukunft, S. 3.
[6] Der Spiegel, Nr. 1 vom 01.01.1996, S. 124-137.
[7] „Zustände wie im alten Rom. Der Historiker Alexander Demandt über Endzeitstimmung S heute und in der Spätantike“. In: Der Spiegel, Nr. 1 vom 01.01.1996, S. 133.
[8] ebd.
[9] vgl. Karl Maute: „2000: Der Countdown läuft“. In: BuchJournal 1/Frühjahr 1996, S. 18: „Und so wird es in den kommenden Monaten und Jahren eine Flut von Neuerscheinungen geben: Trends, Vorhersagen, Visionen, Offenbarungen bis hin zum Weltuntergang. Von Hellsehern und von Schwarzmalern.“
[10] Roger Liebi: Weltgeschichte im Visier des Propheten Daniel. Berneck 41995, S. 11.
[11] ebd., S. 50/52.
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