Neomarxismus“, „Kulturmarxismus“ oder auch „anthropologische Revolution“ war das Hauptthema von Erwin Lutzers vorigem Buch Wir werden nicht schweigen. Als Christen für Freiheit und Werte eintreten. Diese Bezeichnungen verweisen auf ein Phänomen, das seit einigen Jahrzehnten besonders im westlichen Kulturkreis eine zunehmend problematischer werdende Entwicklung nimmt. Lutzer untersuchte vor allem die allmähliche Transformation der Kultur, mit der auch die Veränderung von Moral und Werten einhergeht. Diese Veränderung geschieht teilweise in bewusster Abkehr von traditionellen jüdisch-christlichen Wertvorstellungen. Den Hintergrund des Buches bildet die moralisch-geistige Situation in Amerika; es werden aber Mechanismen transparent, die auch in Deutschland mehr oder weniger stark zu beobachten sind.[1]
Kein Grund, sich zu verstecken gründet sich im Wesentlichen auf die im ersten Band entfalteten Gedanken, die es fortsetzt und vertieft. H. B. Charles Jr. sieht in dem neuen Buch eine „Grundausbildung für den geistlichen Kampf“, den wir führen müssen, und Lutzer selbst betrachtet es u.a. als „Zurüstung für kommende Generationen“ und als Orientierung. Er thematisiert z.B. Gleichberechtigung, Rassismus, Vielfalt, Gender Mainstreaming, Manipulation des Denkens (durch Sprache), Indoktrinierung der Kinder und die zunehmende Unterwerfung der Evangelikalen unter die unbiblischen Gedanken des linken Zeitgeistes. Im Schlusskapitel macht der Autor die christliche Zukunft deutlich und verbindet damit eine Botschaft der Hoffnung und Ermutigung. Er verarbeitet auch wichtige Gedanken von Charles Trueman und Rod Dreher, die zentrale Werke zu diesen Themen verfasst haben.
Das Buch enthält elf Hauptkapitel, einen Epilog sowie ein Quellen- und Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel endet mit der Geschichte eines Helden und einem Schritt, den wir praktisch umsetzen können. Es ist sehr flüssig, verständlich und in gewinnendem Ton geschrieben und enthält viele konkrete Beispiele. Selbstredend verlangt es ein grundlegendes Interesse an diesen Themenbereichen. Ein zentrales Qualitätsmerkmal ist, dass der Autor versucht, die Sachverhalte und Probleme stark auszudifferenzieren – was aber manche Redundanz zur Folge hat. Er stellt dabei oft biblische Bezüge her und vermittelt eine klare biblische Position. So z.B.: „Die Bibel lehrt, dass wir trotz aller Unterschiede letztlich kein Hautproblem haben, sondern ein Sündenproblem“.
Der positive Einfluss des Christentums über Jahrhunderte wird immer mehr zurückgedrängt; Sünde, Unmoral und Verzweiflung nehmen zu. Auf diesem Weg ist der Neomarxismus ein negatives Mittel (neben anderen). Dieses Buch hilft, mehr dagegen gewappnet zu sein, und ist nicht nur deshalb zu empfehlen.
Jochen Klein
[1] Eine Rezension dazu und zu weiteren Themen auf www.denkendglauben.de
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