So viel scheint klar zu sein: Beten kann eigentlich jeder. Dass dies so aber nicht ganz korrekt ist, zeigt z.B. die Tatsache, dass der Herr Jesus seine Jünger wiederholt lehrte zu beten. Wie lernt man also am besten beten? „Man wird eben Beter, indem man betet. Es gibt keine andere Schule des Gebets“, so Benedikt Peters. Und: „Beginne zu beten, dann beginnt der Herr, dich zu lehren. Die Schule des Gebets findet eben in der Gebetskammer statt. Wenn du anfängst, regelmäßig Zeit vor dem Angesicht Gottes zu verbringen, dringst du immer tiefer ein in Gottes Wesen und Absichten, und gleichzeitig erkennst du dich immer besser. Es braucht Glauben, um überhaupt beten zu können; aber es ist auch so, dass uns der Glaube gegeben wird und dass er wächst, wenn wir beten.“
Der Autor zeigt die Bedeutung des Gebets auf und macht anhand etlicher Männer und Frauen aus dem Alten und dem Neuen Testament sowie aus der Kirchengeschichte beispielhaft deutlich, welche zentrale Rolle das Gebet im Leben eines Gläubigen einnehmen sollte. Ein Beispiel: „Die Erweckung in Israel, die mit dem Dienst Samuels begann und ihren Höhepunkt in der Regierung Davids über das Volk Gottes erreichte, begann mit einer betenden Frau [Hanna] (1. Sam 1). Sie flehte so lange und Gott ließ sie so lange warten, bis Er sie erzogen hatte und sie so weit war, dass sie nichts mehr für sich und alles für Gott und seine Ehre wollte“ (S. 17).
Der Autor stellt sehr deutlich dar, dass wir oft viel Energie in Planung, Organisation, Programm usw. investieren, das Wesentliche aber vernachlässigen: das Gebet. „Wenn wir so etwas wie apostolische Wirkung haben wollen, dann müssen wir auch apostolisches Leben in unseren Gemeinden haben, und das heißt mehr als alles andere: apostolisches Gebetsleben“ (S. 39). Und: „Versuchen wir zu verstehen: Der Ausfluss für Gottes Willen zu sein, das ist die höchste Aufgabe, die die Gemeinde je übernehmen könnte. Um eben dieser Ausfluss zu sein, muss sie zu einer betenden Gemeinde werden ... Wenn dem Volk Gottes die Augen für Gottes Willen aufgehen, wird es sich aufmachen und anfangen zu beten“ (S. 42).
Vielleicht hat der eine schon etliche Bücher über das Gebet gelesen, der andere noch nie welche. – Für beide ist die Lektüre dieses Buches ein Gewinn. Es ist in fünf Hauptteile untergliedert: 1. Das Gebet …, 2. … des Gerechten, 3. … wenn es ernstlich ist, 4. Gründe, warum Gott unsere Gebete nicht erhört, 5. Wie können wir beten lernen?, 6. Eine betende Gemeinde. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben und sehr inhaltsreich. Einige satztechnische Besonderheiten erschweren etwas die Übersichtlichkeit und Klarheit. Die Bücherliste enthält fast ausschließlich englische Titel, die man sicher noch durch deutsche hätte ergänzen können (so z.B. Ole Hallesby Vom Beten).
Bücher über das Gebet sind sehr nützlich. Berücksichtigen wir aber: „Man lernt beten, indem man betet“. Und: „Das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist“ (Jak 5,16).
Jochen Klein
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