denkend glauben

Jochen Klein

Texte und Materialien zum christlichen Glauben

Hoffnung in der Krise

Noch nie hat eine Krise so schnell den gesamten Globus erfasst. Dieselben Mechanismen, die vielen Menschen Wohlstand brachten, beschleunigen nun den Niedergang. Jahrelang waren Wissenschaftler, Unternehmer und Politiker davon ausgegangen, dass das Zusammenwachsen der Staaten zu einem einzigen großen Wirtschaftsraum die Menschheit vor Krisen schützen würde. Sie priesen die Globalisierung als Weg, der möglichst viele Menschen in möglichst vielen Ländern zu Wachstum und Wohlstand führen sollte. Inzwischen zeigen sich aber überall auf der Welt die Opfer der ersten wirklich globalen Wirtschaftskrise. Wenn ein deutscher Autokonzern wie VW seine Produktion kürzt, kann die Fabrikarbeiterin Thobeka Nkevu vom südafrikanischen Zulieferbetrieb bald nicht mehr bezahlen. Und wenn Banker wie Sarah Hilleary in London kein Geld mehr für teure Restaurantbesuche haben, verliert der Geflügelzüchter Carlos Aubone in Argentinien seine Existenzgrundlage. Konzerne, aber auch einzelne Personen kämpfen in diesem Zusammenhang manchmal einen verzweifelten Kampf um Rettung.

Für viele ist die Frage nach der Schuld schon lange geklärt: Die Banker sind schuld, weil sie so gierig waren. So war z.B. vom „größten Diebstahl aller Zeiten“ die Rede. In diese Richtung argumentiert sogar Bankenpräsident Klaus-Peter Müller. Aber vielleicht greift diese Logik zu kurz, wie ein Journalist meint: „Dann müssten ja nur die gierigen Banker durch weniger gierige ersetzt werden, schon gäbe es in Zukunft keine Krise mehr. Dass das funktioniert, ist aber unwahrscheinlich.“ Die Begründung dafür ist einfach: Gier kann jeder Mensch entwickeln, denn: Wer mehr bekommen kann, möchte auch mehr. In so einem Moment treten Nachteile oder Gefahren – wie das Risiko, Geld oder das Ansehen bei den Nachbarn zu verlieren – leicht in den Hintergrund. Auch wenn immer wieder versucht wird, z.B. der Gier im Finanzsystem mit neuen Regeln Grenzen zu setzen, räumt der bekannte Wirtschaftskrisenforscher Hyman Minska diesen Versuchen nur geringe Chancen ein. Er hat nämlich festgestellt: „Gier ist erfinderisch. Sie sucht sich immer neue Wege, gern auch um aktuelle Regeln und Gesetze herum – und sie setzt sich am Ende doch immer wieder durch.“ Der Psychologe und Neurowissenschaftler Brian Knutson meint in diesem Zusammenhang: „Fürs Geld sind im Gehirn dieselben Schaltkreise zuständig wie für Drogen und Sex. Sie können also auch nach Geld süchtig werden. Aber die Gier kann Ihrem Vermögen bereits schaden, bevor Sie süchtig sind. Sie handeln dann zu riskant.“ Schließlich weitet der Wirtschaftswissenschaftler, Jurist und Philosoph Dov Seidman die Problematik noch aus: „Wirtschaft funktioniert nach dem Grundsatz: Bring Ergebnisse, egal wie. Welchen Charakter eine Firma hat, wie Menschen ihre Ergebnisse erzielen, spielt keine Rolle in dieser Welt“.

Die momentane Krise hat eine weltweite Dimension. Es gab aber seit dem Beginn der Menschheit schon vielfältige Krisenerscheinungen: allgemeine und solche mit konkreten Folgen für das persönliche Leben, z.B. verursacht durch Hunger-, Feuer-, Überschwemmungs- und Dürrekatastrophen; Finanzkrisen, Gewalt, Unterdrückung, Seuchen, Krankheiten, Unglücke usw. Diese Erscheinungen gehen letztlich auf eine Hauptkatastrophe zurück. Es gab einmal eine Zeit, in der die Menschen krisensicher lebten, und zwar zu Beginn der Menschheitsgeschichte. Dann aber kam es zu einer Katastrophe mit immensen Folgen: Der Satan verführte die ersten Menschen dazu, gegen Gott zu sündigen, d.h. sein Gebot zu übertreten. Eine Folge davon war, dass der paradiesische Zustand zu Ende war: Menschen taten sich von nun an Leid an, töteten andere, und später kam eine große Flut (Sintflut), die fast alle Menschen vernichtete. Diese Katastrophe hatte einen Grund: Die Menschen hatten nur Böses im Sinn gehabt und sich nicht um Gott gekümmert. Gott hatte es bereut, dass er sie erschaffen hatte. Er hatte nicht länger zugeschaut, sondern eingegriffen. Nur Noah mit seiner Familie war gerettet worden, weil er auf Gott gehört und nach dessen Willen gelebt hatte. Aber auch diese Katastrophe änderte nichts daran, dass die Menschen danach wieder Böses taten. Und das bis heute.

Wir müssen also feststellen: Durch die ersten Menschen war die Sünde in die Welt gekommen. Durch die Sünde der Tod. Und so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben (vgl. Römer 3,10ff.). Dazu gehört z.B. habgierig und egoistisch sein, sich auf Kosten anderer bereichern, lügen, stehlen, Unrecht tun, neiden, streiten, verleumden, sich berauschen, huren und okkulte oder abergläubische Praktiken ausüben (vgl. Römer 1,18–32). Jeder Mensch ist ein Sünder und somit Gott gegenüber schuldig, und normalerweise würde er nach dem Tod zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden (= Hölle, vgl. Offenbarung 21,8). Weil Gott aber die Menschen liebt, hatte er einen Plan für ihre Rettung: Er sandte seinen Sohn, Jesus Christus, auf die Erde, um die Menschen zur Umkehr aufzurufen. Jesus half vielen in Krisensituationen. Dann starb er am Kreuz und wurde dort an unserer Stelle bestraft. Danach ist er auferstanden und kehrte in den Himmel zurück. Durch seinen Tod hat er den besiegt, der Gewalt über den Tod hat, nämlich den Satan (vgl. Hebräer 2,14).

So gibt es nur eine Möglichkeit, Hoffnung in der Krise zu bekommen und gerettet zu werden: umkehren von seinen bisherigen Vorstellungen, Gott seine Sünden bekennen und an Jesus Christus glauben. Er verspricht: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“ „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Und: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen“ (Matthäus 11,28; Johannes 6,37; 5,24). Dies ermöglicht nicht nur Hilfe in Krisen – und trotz Krisen ein erfülltes Leben auf der Erde, sondern nach dem Tod wartet die Herrlichkeit auf Sie, wo es keine Unglücke, Katastrophen und Krisen mehr gibt, sondern Sicherheit, Zuflucht und Schutz.

Bei einem Treffen internationaler Finanzinstitute wurde oft gefragt: „Gibt es denn gar keine gute Nachricht?“ Die gute Nachricht ist oben kurz dargestellt worden. Viel mehr finden Sie darüber in der Bibel, dem Wort Gottes. Deren Botschaft ist die Grundlage dafür, Stabilität zu bekommen. Ein Mensch, dessen Herr Jesus Christus ist, wird in der Bibel mit jemand verglichen, der sein Leben und seine Zukunft auf einen Felsen gegründet hat.

Haben Sie schon die richtige Grundlage für Ihr Leben gefunden?

Jochen Klein

PDF herunterladen