denkend glauben

Jochen Klein

Texte und Materialien zum christlichen Glauben

Dankbar sein

Wofür können wir dankbar sein? Da fallen jedem sicher etliche Dinge ein. Wenn nicht spontan, dann vielleicht wenn wir an Menschen in der Dritten Welt, in Kriegsgebieten oder in Not denken. Essen, Trinken, Wohnung, Kleidung – alles selbstverständlich? Offenbar nicht. Hierfür zu danken fällt uns auch nicht schwer, da es für uns existenziell wichtige Dinge sind.

Und sonst? Arbeitsstelle, Freundeskreis, Aufgaben, die wir gerne machen, gelungene Abschlüsse, Erfolge usw. – Bei der Erinnerung daran stimmen wir sicher gerne dem Vers zu: „Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ (Eph 5,20).

Aber wie ist es, wenn Gerüchte über uns verbreitet werden, wenn wir in Situationen kommen, die Stress, Ärger, Leid oder Krankheit mit sich bringen? Dann können wir obigen Vers oft nicht so einfach in die Tat umsetzen.

Schauen wir in unsere persönliche Geschichte zurück, dann gibt es sehr viele Situationen, wo wir gute Gründe zum Danken hatten. Und auch wenn wir die Umstände nicht zum Danken fanden, wurde uns manchmal im Nachhinein klar, wofür sie gut waren, warum sie ein Grund waren, dankbar zu sein, und wie uns Gott konkret geholfen hat.

Aber die Spuren von Dankbarkeit verlieren sich im alltäglichen Kampf wieder leicht. Daher ist es wichtig, dass wir eine Grundhaltung der der Dankbarkeit und einen Lebensstil der Zufriedenheit entwickeln. Und was ist, wenn ich mich einfach nicht dankbar fühle? In den Psalmen werden die Menschen oft zur Dankbarkeit aufgefordert. Das legt nahe, dass bei der Dankbarkeit der Wille eine wichtige Rolle spielt. Der Zusammenhang zeigt dann häufig, dass der Verfasser in einer schlimmen Lage war und mit Gottes Hilfe zu einer anderen Bewertung der Situation gelangen konnte. Und dann kam echte Dankbarkeit hervor. Dies mit Gottes Hilfe einzuüben, ist ein wichtiger Schritt zur veränderten Sichtweise. Undankbarkeit verhärtet nämlich das Herz und hält Gott und die Menschen auf Abstand.

Und warum können Christen auch dankbar sein, wenn sie in problematischen Situationen sind und die Gründe dafür nicht erkennen können? In Römer 8,28 steht: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“. – In diesem Vertrauen können wir weiter voranschreiten, wissend, dass Gott einen guten Plan hat und uns auch in Zukunft helfen wird.

Jochen Klein

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